Was ist das richtige Futter für sterilisierte Katzen?

Beitrag von Tierärztin Sanja Polz

Diese Frage wird mir sehr oft von Katzenbesitzern gestellt. Doch bevor ich diese Frage beantworten kann, muss eine andere geklärt werden: Sterilisiert oder kastriert man Katzen? Theoretisch ist beides möglich, jedoch werden Katzen, wie auch Hunde, so gut wie immer kastriert. Bei einer Kastration werden die Hoden beziehungsweise die Eierstöcke entfernt. Bei einer Sterilisation würde das Tier nur unfruchtbar gemacht werden, die Samenstränge beziehungsweise Eileiter durchtrennt, sprich es könnte keine Nachkommen bekommen, würde aber noch alle Hormone produzieren. Alle typischen Verhaltensmerkmale, zum Beispiel die Rolligkeit und das Markieren, würden erhalten bleiben – und eben diese sind oft der Hauptgrund von Hunde- und Katzenbesitzern für die Kastration.

Durch die Kastration wird die Produktion der Sexualhormone eingestellt. Die wirklich gute Nachricht ist: Ihre Katze wird um circa 20 Prozent billiger! Der Grund führt mich auch gleich zum ersten Punkt, den Besitzer von kastrierten Katzen beachten müssen: Sie benötigen weniger Futter. Warum? Der Stoffwechsel verlangsamt sich. Wenn Sie Ihre Katze gleich weiter füttern wie vor der Kastration, wird sich über die Monate eine Gewichtszunahme einstellen. Im schlimmsten Fall wird die Katze übergewichtig und das wirkt sich negativ auf die gesamte Gesundheit aus. Als Folge kann z.B. Diabetes entstehen.

Muss man einer sterilisierten Katze fettarmes Futter geben? Nein, nicht zwingend. Der Katzenbesitzer kann auch einfach weniger von dem gewohnten Futter geben. Es kann natürlich sein, dass die kleine Fellnase von dieser Idee nicht begeistert ist, daher gibt es fettarmes, beziehungsweise kalorienreduziertes Futter, denn so kann die Futtermenge gleich belieben.

Damit keine Mangelerscheinungen entstehen, ist das wichtigste, nach der Kastration hochwertige Proteine zu verfüttern, also Fleisch! Katzen lieben Fleisch und es tut ihnen auch gut! Katzenfutter sollte eine Fleischgehalt haben, der um die 70% liegt. Egal ob kastriert oder nicht, Getreide, künstliche Farb- und Lockstoffe, Zuckerzusatz, Konservierungsmittel und Laktose sollten gemieden werden. Ballaststoffe, Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente werden bei hochwertigem Futter analysiert und hinzugefügt, um eine optimale Versorgung zu garantieren. Was auch nicht außer Acht gelassen werden darf, ist Wasser. Ganz wichtig ist, dass Ihre Katze immer ausreichend frisches Wasser zu Verfügung hat. Manche bevorzugen es ganz frisch und trinken auch mal gerne direkt vom Wasserhahn.

Zusammenfassend lässt sich sagen, es lohnt sich wirklich, Mühe in eine gute Fütterung zu investieren, nicht nur im Welpen- oder Kittenalter, sondern auch nach der Kastration. Krankheiten können vermieden und das Leben, bei guter Lebensqualität, verlängert werden.

Sanja Polz, BVetMed MRCVS CCRP 
 

Beruflicher Werdegang:

Seit 2010 CityVet Tierarztpraxis Gersthof, Wien

2009 Tierklinik Währing, Wien

2008-09 Animal Medical Center, New York, USA

2007-08 Tierklinik Währing, Wien

2007 Worldwide Veterinary Service

 

Ausbildung:

2022 Ausbildung in Veterinär Craniosacral Therapie, IVCA, UK

2016 - 2017 Ausbildung zur Tier Physiotherapeutin (CCRP),

Veterinär Medizinische Fakultät Wien

2015 Ausbildung zur Tierosteopathin, Myofasziale Entspannungstechniken, Back-Bone Academy, Deutschland

2011-12 Ausbildung zur IVCA akkreditierten Tier-Chiropraktikerin, IAVC Deutschland

2009 Veterinary Dentistry and Oral Surgery Course, ADTC, Baltimore, USA

2008-2009 Small Animal Rotating Internship, Animal Medical Center, New York, USA

2001-2007 Royal Veterinary College, London, GB