Körpertemperatur einer Katze: was ist normal und was ist gefährlich?

Katze mit niedriger Körpertemperatu liegt im Bett auf einer DeckeKatze mit niedriger Körpertemperatu liegt im Bett auf einer Decke

Katzen sind wahre Anpassungskünstler. Ob heiße Sommertage oder frostige Winterabende – sie haben clevere Strategien entwickelt, um ihre Körpertemperatur im Gleichgewicht zu halten. Ihr dichtes Fell wirkt wie eine natürliche Isolierung: es schützt sie vor Kälte und hilft zugleich, bei Hitze nicht zu überhitzen. Wird es zu warm, greifen sie auf erstaunliche Mechanismen zurück, um sich selbst abzukühlen.

Die Körpertemperatur ist ein sensibler Spiegel der Gesundheit. Sie beeinflusst den Stoffwechsel, das Immunsystem und den Kreislauf – und reagiert auf äußere Einflüsse ebenso wie auf innere Veränderungen. Wer seine Katze gut kennt und ihr Verhalten beobachtet, kann Veränderungen frühzeitig erkennen und entsprechend reagieren.

Welche Körpertemperatur ist bei Katzen normal?

Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39 °C – etwas höher als bei uns Menschen. Das liegt an ihrem schnellen Stoffwechsel, der konstant Energie verbrennt und Wärme produziert. Leichte Temperaturschwankungen sind normal und hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Nach dem Spielen oder Toben kann die Temperatur vorübergehend ansteigen.
  • Äußere Wärmequellen, wie ein sonniger Fensterplatz oder eine Heizung, können das Körpergefühl beeinflussen.
  • Stress oder Aufregung, etwa bei einem Tierarztbesuch, können kurzfristig zu einem höheren Wert führen.
  • Entspannung und Schlaf senken die Temperatur leicht.

Solange Ihre Katze aktiv, entspannt und aufmerksam wirkt, besteht meist kein Grund zur Sorge. Doch wenn sich ihr Verhalten verändert, kann eine Kontrolle der Temperatur sinnvoll sein.

Wie regulieren Katzen ihre Körpertemperatur?

Katzen sind wahre Meister der Selbstregulation. Ihr Organismus reagiert fein abgestimmt auf Umweltveränderungen – ohne dass sie dafür aktiv viel tun müssen. Ein zentrales Element ihrer Thermoregulation ist das Fell: es wirkt wie ein natürlicher Temperaturpuffer. Im Winter schützt es vor Kälte, im Sommer isoliert es gegen Überhitzung.

Damit es die Thermoregulation optimal unterstützen kann, muss die Katze 2-mal im Jahr ihr Fell wechseln. im Frühjahr verlieren Katzen ihr dichtes Winterfell, um Platz für eine leichtere Sommerbehaarung zu machen. Im Herbst wächst das schützende Unterfell erneut nach, um Wärme besser zu speichern.

Auch die Durchblutung der Haut spielt eine wichtige Rolle: wird es kalt, ziehen sich die Blutgefäße zusammen, um Wärme im Körperinneren zu halten. Bei Wärme weiten sie sich – so kann überschüssige Hitze über Pfoten, Ohren und andere wenig behaarte Stellen abgegeben werden. Katzen haben nur wenige Schweißdrüsen an den Pfoten und um den Mund, zur Kühlung greifen sie auf andere Methoden zurück.

Wenn es heiß ist, tun Katzen alles, um sich abzukühlen. Sie strecken sich aus, um ihre Körperoberfläche zu vergrößern, suchen schattige oder kühle Plätze und reduzieren ihre Aktivität. Manche Katzen lecken sich vermehrt das Fell – durch die Verdunstung des Speichels entsteht ein kühlender Effekt, ähnlich wie beim Schwitzen. Hecheln ist meist ein Zeichen dafür, dass ihnen bereits sehr warm ist. Bei Hitze ist es besonders wichtig, dass Ihre Katze jederzeit Zugang zu frischem (und kühlem) Trinkwasser hat.

Bei Kälte sieht das Verhalten genau gegenteilig aus: Katzen rollen sich zusammen, um die Körperwärme zu speichern, und bevorzugen warme Plätze an Heizungen, auf Kuscheldecken oder am Schoß ihrer Besitzer. Sie vergraben ihre Nase zwischen den Pfoten, um möglichst wenig Wärme zu verlieren. In der kalten Jahreszeit profitieren Katzen besonders von einem hochwertigen und proteinreichen Katzenfutter, denn mit der zusätzlichen Energie können sie Wärme erzeugen.

Woran erkenne ich, dass etwas nicht stimmt?

Katzen zeigen Unwohlsein oft nur subtil. Veränderungen in ihrem Verhalten, Rückzug, verminderter Appetit oder ein auffällig ruhiger Eindruck können Hinweise darauf sein, dass ihr Wohlbefinden gestört ist – auch in Bezug auf die Körpertemperatur. Es lohnt sich also, auf die kleinen Signale zu achten.

Wer den Eindruck hat, dass die Katze deutlich kälter oder ungewöhnlich warm wirkt, kann eine Temperaturmessung in Erwägung ziehen – insbesondere, wenn weitere Symptome wie Apathie, Desinteresse oder Veränderungen im Fressverhalten hinzukommen.

Eine erhöhte Körpertemperatur äußert sich oft durch warme Ohren, eine heiße Nase oder einen ungewöhnlich warmen Bauch. Zudem wirken fieberhafte Katzen häufig schlapp, schlafen mehr als gewöhnlich und verlieren den Appetit. Manche Katzen hecheln oder zittern – Zeichen dafür, dass ihr Körper versucht, sich selbst zu regulieren.

Ist die Körpertemperatur zu niedrig, kann Ihre Katze frösteln, sich vermehrt zusammenrollen oder gezielt warme Orte aufsuchen. Kalte Ohren, Nase oder Pfoten sind ebenfalls ein Hinweis darauf, dass ihr Kreislauf nicht optimal arbeitet. Besonders gefährlich wird es, wenn die Katze stark zittert, schwach wirkt oder sich kaum noch bewegt – dann besteht Unterkühlungsgefahr und schnelles Handeln ist gefragt.

Katze sitzt auf einem Tisch beim Tierarzt und die Tierärztin hat ein Thermometer in der HandKatze sitzt auf einem Tisch beim Tierarzt und die Tierärztin hat ein Thermometer in der Hand

Zu warm oder zu kalt: wann wird die Körpertemperatur bei Katzen kritisch?

Kurzzeitige Schwankungen – etwa nach Bewegung oder beim Dösen in der Sonne – sind meist unbedenklich. Doch anhaltend hohe oder stark erniedrigte Temperaturen sind ernst zu nehmen:

  • Ab 39,5 °C spricht man von erhöhter Temperatur – mit genauer Beobachtung ausreichend.
  • Ab 40 °C kann ein tierärztlicher Check sinnvoll sein.
  • Über 41 °C drohen Kreislaufprobleme oder Organschäden – hier ist schnelles Handeln gefragt.
  • Unter 37,5 °C verlangsamen sich Atmung und Herzschlag – auch hier gilt: unbedingt tierärztlich abklären.
  • Was tun, wenn die Körpertemperatur zu hoch oder zu niedrig ist

Was tun, wenn die Körpertemperatur zu hoch oder zu niedrig ist?

Wenn Ihre Katze friert oder unterkühlt ist, hilft ein warmer Rückzugsort – zum Beispiel auf einer Decke oder nah bei Ihnen. Auch eine sanft angewärmte Wärmflasche (nicht zu heiß!) kann ihr helfen, sich zu stabilisieren. Wichtig: immer darauf achten, dass sich Ihre Katze nicht verbrennt und sie sich selbst zurückziehen kann, wenn es ihr zu warm wird.

Bei Überhitzung hilft ein kühler Raum mit Fliesen oder Steinboden. Stellen Sie frisches Wasser bereit und vermeiden Sie jede zusätzliche Wärmequelle. Medikamente zur Fiebersenkung sollten niemals ohne tierärztliche Rücksprache verabreicht werden – viele Mittel aus der Humanmedizin sind für Katzen giftig.

Die Körpertemperatur als stiller Gesundheitskompass

Die Körpertemperatur Ihrer Katze ist ein zuverlässiger, wenn auch oft stiller Hinweis auf ihr inneres Gleichgewicht. Sie schwankt leicht – das ist ganz normal. Wichtig ist, Ihre Katze gut zu kennen und aufmerksam auf Veränderungen in ihrem Verhalten zu reagieren.

Ob schnurrend zusammengerollt auf dem Heizkissen oder ausgestreckt auf kühlem Boden – Katzen wissen meist selbst, was ihnen guttut.

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