Toxoplasmose bei Katzen – gefährliche Infektion

Eine Katze jagt in der NaturEine Katze jagt in der Natur

Katzen sind liebevolle und freiheitsliebende Begleiter mit echter Jagdpassion. Aber leider kann bei der Jagd auch einiges passieren – Ihre Katze kann sich verletzen oder mit Parasiten infizieren. Neben Flöhen, Zecken und Grasmilben lauert eine weitere Gefahr: Toxoplasmose.

Toxoplasmose gehört weltweit zu den häufigsten Infektionen durch einen Parasiten. In Deutschland hat etwa jede zweite Katze im Laufe ihres Lebens Kontakt mit dem Erreger. Die meisten Katzen zeigen keine Symptome, können Toxoplasmose aber auf Menschen übertragen. Das ist für immungeschwächte Personen oder Schwangere potenziell gefährlich. Finden Sie heraus, wie Sie sich und Ihre Katze schützen können.

Was ist Toxoplasmose bei Katzen?

Toxoplasmose ist eine parasitäre Infektion, die Katzen oft unbemerkt betrifft. Der Erreger, Toxoplasma gondii, nutzt Nagetiere wie Mäuse und Ratten als Zwischenwirte. Er beeinflusst sie auf erstaunliche Weise: infizierte Tiere verlieren ihre natürliche Scheu und werden zur leichten Beute. So gelangt der Parasit in den Organismus der Katze, seinem Hauptwirt. Eine Erstinfektion während der Schwangerschaft kann bei Katzen und bei Menschen schwere Folgen für den Nachwuchs haben.

Übrigens: Auch Hunde können sich mit Toxoplasmose infizieren – aber sie sind nur Zwischenwirte und erkranken meist nicht.

Wie bekommen Katzen Toxoplasmose?

Katzen sind Jäger – durch das Fressen infizierter Beutetiere gelangen die Parasiten in den Organismus der Katze und lösen Toxoplasmose aus. Auch rohes oder nicht durchgegartes Fleisch kann eine Infektionsquelle sein.

Nur frisch infizierte Katzen scheiden für einige Wochen infektiöse Erreger über ihren Kot aus. Diese sogenannten Oozysten (ein Entwicklungsstadium der Parasiten) werden erst nach 24 bis 72 Stunden in der Umwelt ansteckend.

Für uns Menschen bedeutet das: die tägliche Reinigung der Katzentoilette ist eine der wirkungsvollsten Schutzmaßnahmen, um eine Weiterverbreitung von Toxoplasmose zu verhindern.

Allerdings ist auch eine indirekte Ansteckung möglich, die Toxoplasmen können bis zu 18 Monate überleben und Erde, Sandkästen, Gemüse und sogar Oberflächenwasser kontaminieren.

Beruhigend zu wissen: der direkte Kontakt mit Ihrer Katze – durch Streicheln oder Kuscheln – birgt ein äußerst geringes Infektionsrisiko.

Eine Katze mit einer Maus im MaulEine Katze mit einer Maus im Maul

Toxoplasmose: Symptome bei Katzen

Toxoplasmose verläuft bei den meisten Katzen still und unbemerkt. Das Immunsystem bekämpft den Erreger erfolgreich, die Katze bleibt gesund. Treten dennoch Symptome auf, sind diese oft unspezifisch und schwer einzuordnen. Typische Anzeichen sind:

  • Müdigkeit und Apathie
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Atemprobleme oder Husten
  • Durchfall oder Erbrechen
  • Augenentzündungen (oft Netzhautentzündungen)
  • Zittern, Krämpfe oder Gleichgewichtsstörungen

Vor allem sehr junge Kätzchen, Katzen mit geschwächtem Immunsystem oder chronisch erkrankte Tiere sind anfälliger für einen schweren Verlauf. In solchen Fällen kann eine Infektion lebensbedrohlich werden. Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei Ihrer Katze beobachten, zögern Sie bitte nicht, Ihre Katze zum Tierarzt zu bringen. Mit einer gezielten (Antibiotika-) Behandlung hat Ihre Samtpfote die besten Chancen auf eine rasche Genesung.

Toxoplasmose und Schwangerschaft: Gefahr für Menschen?

Die Sorge um das eigene Baby ist für werdende Mütter allgegenwärtig. Leider ist Toxoplasmose wirklich potenziell gefährlich, unter bestimmten Umständen können sich Schwangere durch Katzen-Kot infizieren. Eine erstmalige Infektion der Mutter während einer Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen haben. Besonders im ersten Drittel kann eine Ansteckung zu Fehlgeburten, Frühgeburten oder schweren Schädigungen des Gehirns und der Augen des Kindes führen.

Eine einfache Blutuntersuchung beim Frauenarzt kann klären, ob Sie bereits Antikörper gegen Toxoplasma gondii besitzen. Besteht bereits eine Immunität, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.

Mit diesen Hygieneregeln schützen Sie sich und Ihr Baby:

  • Lassen Sie die Katzentoilette täglich von einer anderen Person reinigen oder tragen Sie beim Säubern Handschuhe.
  • Tragen Sie bei der Gartenarbeit immer Handschuhe und waschen Sie Ihre Hände danach gründlich.
  • Waschen Sie Obst und Gemüse stets sorgfältig – am besten unter fließendem Wasser.
  • Verzichten Sie während der Schwangerschaft auf rohes Fleisch wie Tatar oder Carpaccio.

Kann ich meine Katze auf Toxoplasmose testen?

Ja, Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin kann durch eine Blutuntersuchung feststellen, ob Ihre Katze jemals Toxoplasmose hatte (oder hat). Ein positiver Antikörpernachweis zeigt an, dass Ihre Katze die Infektion in der Vergangenheit durchgemacht hat. In diesem Fall scheidet sie in aller Regel keine Parasiten mehr aus.

Wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder mit einer immungeschwächten Person zusammenleben, kann ein Test, Sicherheit geben. So können Sie gezielt Maßnahmen treffen, um sich und Ihre Familie zu schützen – und gleichzeitig entspannt die Nähe zu Ihrer Samtpfote genießen.

Wichtig: eine routinemäßige Impfung gegen Toxoplasmose gibt es weder für Menschen noch für Katzen. Umso wichtiger sind Aufklärung, gute Hygienemaßnahmen und ein starkes Immunsystem.

Ein Kitten sitzt auf einer schwangeren FrauEin Kitten sitzt auf einer schwangeren Frau

Wie kann ich meine Katze vor Toxoplasmose schützen?

Einen hundertprozentigen Schutz gegen Toxoplasmose gibt es leider nicht – aber Sie können Ihre Katze bestmöglich unterstützen. Mit diesen Tipps helfen Sie Ihrer Katze:

  • Beschränken Sie den Jagderfolg von Freigängern: kleine Glöckchen am Halsband helfen dabei, Beutetiere vorzuwarnen – so senken Sie das Risiko.
  • Setzen Sie auf hochwertiges, artgerechtes Katzenfutter: rohes Fleisch birgt Infektionsrisiken, mit einem ausgewogenen Alleinfuttermenü sind Sie auf der sicheren Seite.
  • Lassen Sie regelmäßige Check-Ups durchführen: Ihr Tierarzt kann Infektionen und Krankheiten frühzeitig entdecken – und behandeln.
  • Achten Sie auf Hygiene im Haushalt: besonders wichtig ist die tägliche Reinigung der Katzentoilette.

Toxoplasmose bei Katzen – das müssen Sie wissen

Viele Katzen kommen im Laufe ihres Lebens mit Toxoplasmose in Kontakt – meist verläuft die Infektion völlig harmlos. Für Schwangere kann eine Toxoplasmose-Infektion riskant sein. Ein einfacher Bluttest gibt hier schnell Aufschluss darüber, ob bereits eine Immunität besteht – für ein beruhigendes Gefühl und eine sichere Schwangerschaft.

  • Toxoplasmose ist für gesunde Katzen meist harmlos
  • Toxoplasma gondii ist der verantwortliche Parasit – infektiöse Formen (Oozysten) entstehen erst nach einiger Zeit in der Umwelt.
  • Ein starkes Immunsystem schützt Ihre Katze vor schweren Verläufen
  • Gute Hygiene senkt das Infektionsrisiko im Haushalt
  • Kuscheln erlaubt! Der direkte Kontakt beim Streicheln oder Schmusen birgt nur ein minimales Infektionsrisiko

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